Das Spannungsverhältnis zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder und den übersteigerten Erwartungen der Eltern kann zu einer ständigen Überforderung führen. Aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen und den Mitarbeitenden- und Elternbefragungen haben wir deshalb eine Fortbildung zur Unterstützung im Alltag konzipiert, welche Ihnen, unabhängig Ihrer Berufserfahrung, Handlungssicherheit geben soll. Die Fortbildung besteht aus zwei verpflichtenden Veranstaltungen, welche verbindlich gebucht werden. Dieses Vorgehen ist mit den Leitungen der Einrichtungen abgestimmt. Wir empfehlen, optional die Veranstaltung „Achtsamkeitstraining – Leichter mit schwierigen Gefühlen werden“ (40-2506-03) hinzu zu buchen.
Modul 1: Heute wieder nur gespielt? – Die Bedeutung des freien Spiels für die kindliche Entwicklung (27.06.2025)
Modul 2: Beziehungs- und Interaktionsgestaltung bei Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensbesonderheiten - Konkrete Hilfestellungen für den pädagogischen Alltag in Kindertagesstätten für Kinder im Alter von 1-6 Jahren (30.06.2025)
Modul 1
Heute wieder nur gespielt? Die Bedeutung des freien Spiels für die kindliche Entwicklung „Wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man sein ganzes Leben lang schöpfen kann.“ Mit diesem Zitat beschreibt Astrid Lindgren, dass das Spielen in der Kindheit eine immense Bedeutung hat für die gesamte Lebenszeit eines Menschen. Doch welches Spiel ist hier gemeint? Das angeleitete Spiel, das sich Erwachsene ausgedacht haben, um Kindern etwas Bestimmtes beizubringen? Wohl kaum. Denn gerade das freie Spiel der Kinder, welches sie selbst initiieren und was häufig für Erwachsene nur wenig verständlich ist, zeugt von einer raffinierten Kreativität der Kinder, die zum Erwerb unzähliger Kompetenzen führt.
Inhalt
In dieser Fortbildung soll das freie Spiel der Kinder in den Fokus gerückt werden. Wir beschäftigen uns insbesondere mit folgenden Fragen:
- Wie komme ich morgens an meinen Arbeitsplatz?
- Wie plane ich meinen Alltag?
- Was bedeutet freies Spiel?
- Welche Spielformen gibt es?
- Wie und was spielen Kinder in welchem Alter?
- Welche Kompetenzen eignen sich Kinder im freien Spiel an?
- Was kann ich als Erzieher*in tun, um das freie Spiel der Kinder zu unterstützten
- Was ist geeignetes Spielmaterial und wie kann ein Raum gestaltet werden, um den Kindern das freie Spiel zu ermöglichen?
Kompetenzerwerb
Sie erhalten nicht nur theoretische Hintergrundinformationen zu Spielentwicklung und Spielformen, sondern erarbeiten gemeinsam in der Gruppe die Bedeutung des freien Spiels der Kinder. Austausch und Selbstreflexion spielen hierbei eine ebenso große Rolle wie der praktische Aufbau einer entwicklungsgerechten Spielumgebung. Bei der Fortbildung werden außerdem Filmausschnitte gezeigt, die das freie Spiel der Kinder beleuchten, und anhand von Selbstversuchen wird aufgezeigt, wie das freie Spiel der Kinder unterstützt werden kann.
Dozent*in
Sarah Lüttgen-Karimi, Diplom-Theologin, Pikler®-Pädagogin, Tagespflegeperson, Fortbildungsreferentin
Modul 2
Beziehungs- und Interaktionsgestaltung bei Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensbesonderheiten Konkrete Hilfestellungen für den pädagogischen Alltag in Kindertagesstätten für Kinder im Alter von 1-6 Jahren In den herausfordernden Zeiten der Inklusion werden wir immer häufiger mit Kindern konfrontiert, die eine besondere Aufmerksamkeit bezüglich ihrer Entwicklung, ihrer Emotionen und ihrer Verhaltensweisen benötigen. Jedes Verhalten eines Kindes macht Sinn! Im Gruppenalltag ist es nicht immer einfach, den Hintergrund des kindlichen Handelns zu verstehen und die Bedürfnisse entsprechend zu befriedigen. Mit den Erfahrungen, die wir aus der (heil)pädagogischen Arbeit in der Frühförderung mitbringen, möchten wir mit Ihnen Möglichkeiten der Beziehungs- und Interaktionsgestaltung erarbeiten.
Inhalt
Das Seminar ist sehr praxisorientiert und soll Ihnen möglichst konkrete Hilfestellungen für Ihre Arbeit geben. Deshalb haben Sie als Teilnehmende die Gelegenheit, konkrete „Fallbeispiele“ aus ihrem derzeitigen Berufsalltag darzustellen. Gemeinsam erarbeiten wir, welche Fördermöglichkeiten und Methoden unter den vorhandenen Bedingungen in der Kita realisierbar sind. Dabei stehen die Bereiche Emotionalität, Sozialverhalten und Sprache im Mittelpunkt.
**Kompetenzerwerb Ziel des Seminars ist es, Ursachen und Symptome besser sehen und verstehen zu lernen. Wir möchten mit Ihnen Möglichkeiten der Beziehungs- und Interaktionsgestaltung erarbeiten, basierend auf den Erkenntnissen der Resilienz- und Hirnforschung. Die Teilnehmenden werden Tools kennenlernen, die den belastenden Kitaalltag erleichtern können.
Dozent*in
Elisabeth Heimes, Logopädin, Fachberatung Sprachkita, Klientenzentrierte Spieltherapeutin, Systemische Beraterin, Focusing Begleiterin
Martina Sommer, staatl. anerkannte Heilpädagogin, Dipl. Sozialpädagogin, Gestalttherapeutin für Kinder und Jugendliche, Marte Meo-Therapeutin, Systemische Beraterin
Catering
Als Teilnehmer*in erhalten Sie kalte und warme Getränke und Snacks. Ganztägige Veranstaltungen beinhalten zusätzlich unsere Mittagsverpflegung.